Seit einigen Monaten beschäftigte ich mich mit dem Thema 3D-Druck. Vielfach verbindet man mit dem 3D-Druck industrielle Hintergründe, z. B. als modernes Mittel für die Erstellung von Prototypen und Anschauungsobjekten. Dass der 3D-Druck auch bei den Privatanwendern schon derart verbreitet und auch preislich erschwinglich ist, war mir zugegebenermaßen lange Zeit nicht bekannt. Nachdem ich mich mit dem Thema ein wenig beschäftigt habe, stieß ich kurzerhand auf die 3D-Drucker der Firma Creality und den Creality Ender 5 Plus. Während meiner Recherche und Einarbeitung in das Thema 3D-Druck erfuhr ich von einer Reihe von Dingen und Eigenschaften, die es bei meiner Suche nach einem für mich passenden Drucker zu beachten gab.
Die für mich relevantesten Punkte führe ich nachfolgend einmal auf:
- Bewegung von Druckkopf und Druckbett
- Beheizbares Druckbett
- Aufhängung des Druckbetts (Stabilität)
- Größe des Druckbetts
- Geschlossener Kasten für Temperaturerhalt
Bewegung von Druckkopf und Druckbett
Ein essentieller Punkt, den es für mich zu beachten galt, war die Frage nach der Zusammenarbeit von Druckbett und Druckkopf bei der Wahl des 3D-Druckers. Manche Modelle haben ein beinahe fixes Druckbett, was rein allein die Bewegung der Z-Achse, also die Auf- und Abwärtsbewegung des Druckbetts übernimmt. Der Druckkopf übernimmt die Vor- und Rückwärtsbewegungen, und bewegt sich somit in der X- und Y-Achse. Diesen Aufbau erachte ich als am sinnvollsten.
Bei anderen Modellen bewegt sich beispielsweise der Druckkopf nur in der X-Achse (Links/ Rechts). Hier übernimmt das Druckbett zusätzlich zur Auf- und Ab-Bewegung die Bewegung der Y-Achse (vor- und zurück). Bei dieser Variante ist auch das Druckobjekt ständig mit in Bewegung. Da beim 3D-Druck die Haftung des Druckobjekts auf dem Druckbett maßgeblich für das Gelingen des Drucks ist, stellt eine solch zusätzliche Bewegung für mich eine vermeidbare Herausforderung für die Haftung dar. Bei zuerst genanntem Prinzip bewegt sich das Druckobjekt nur auf- und ab, wodurch das Druckobjekt weniger Gefahr läuft sich in der Position zu verschieben.
Klar, es funktionieren sicher alle auf dem Markt angebotenen Modelle. Jedoch sehe ich bezogen auf die oben genannten Unterschiede deutliche Vor- bzw. Nachteile.
Beheizbares Druckbett
Das beheizbare Druckbett greift das Thema Haftung des Druckobjekts erneut auf. In Internetforen und Facebook-Gruppen habe ich von vielen Tricks und Kniffen gelesen, wie das Lösen des Druckobjekts vom Druckbett vermieden werden soll. Fakt ist, hat sich das Druckobjekt während des Druckvorgangs vom Druckbett gelöst und in seiner Position verschoben, so ist der Druck kaputt und man kann den Druckauftrag nur noch abbrechen.
Hiervor schützen soll das beheizbare Druckbett. Beim Druckvorgang wird das Filament als zähflüssige Masse auf das Druckbett aufgetragen und mittels der Bewegungen von Druckkopf und Druckbett in die gewünschte Form gebracht. Das beheizbare Druckbett hält das Filament, was im Kontakt mit dem Druckbett steht, auf einer bestimmten Temperatur und schützt es vor dem kompletten aushärten. Hierdurch bleibt die unterste Schicht klebrig und beweglich. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Objekt vom Druckbett löst, sinkt. Tipps und Tricks aus dem Netz, wie das Einschmieren des Druckbetts mit einem Klebestift oder die Nutzung von Haarspray zur besseren Haftung, werden hiermit überflüssig.
Aufhängung des Druckbetts
Dieser Punkt kann kurz abgehandelt werden und hat auch, verglichen mit den beiden zuvor genannten Punkten, eine geringe Relevanz. Mein Creality Ender 5 Plus bietet die Möglichkeit Objekte mit einer Breite von 35 cm x 35 cm zu drucken. Mit einer entsprechenden Höhe haben diese Objekte auch schon ein gewisses Gewicht. Da bei der Justierung des Druckbetts Einhundertstel Millimeter teilweise einen Qualitätsunterschied ausmachen, stellt eine Aufhängung des Druckbetts an allen 4 Seiten einen weiteren Vorteil dar. Es mindert die Gefahr, dass das Druckbett in eine Schieflage gerät, die sich im Zweifel wieder negativ auf das Druckergebnis auswirkt. Dies ist natürlich auch nur realisierbar, wenn das Druckbett lediglich die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen übernimmt.
Größe des Druckbetts
Die Größe des Druckbetts habe ich im zuvor genannten Punkt der Aufhängung schon erwähnt. Mit 35 cm x 35 cm möglicher Druckfläche zählt der Creality Ender 5 Plus zu den größeren Modellen im erschwinglichen Preissegment. Er bietet damit sehr viele Möglichkeiten. Die Größe des Druckbetts hat keine Auswirkungen auf Art und Qualität des Drucks. Sie ist lediglich relevant in Bezug auf die persönlichen Vorhaben und Anforderungen an den 3D-Drucker. Eine kleinere Druckfläche kommt, bezogen auf das zu druckende Objekt, ggf. schneller an ihre Grenzen.
Geschlossener Kasten für Temperaturerhalt
Dies ist ein Punkt, den ich nur aus dem Hörensagen bedienen kann. Auch, da ich mich bei meinem Kauf nicht an diesen Punkt gehalten habe. Mein Creality Ender 5 Plus besitzt eine offene Rahmenkonstruktion und keinen geschlossenen Kasten. Dies soll bei manchen Drucken zu Problemen führen können.
Relevant hierfür ist das verwendete Filament. PLA wird bei rund 200 ℃ gedruckt und dabei aktiv gekühlt. Hierauf trifft dies weniger zu. Nutzt man jedoch ABS als Filament, so soll und könnte dies anders aussehen. ABS wird mit einer höheren Temperatur gedruckt. Auch soll hier weniger Kühlung von Nöten sein. Anders herum könnte die Kühlung, die auch durch einen Luftzug oder eine niedrige Umgebungstemperatur entstehen kann, sogar schädlich für das Druckobjekt sein. Hier sollen Drucker mit einem geschlossenen Körper einen Vorteil bieten. Ich selbst habe noch keinen Druck mit ABS unternommen und kann hier nur die mir zugetragenen Warnungen wiedergeben.
Selbst habe ich mich mit dem Kauf des Creality Ender 5 Plus auch bewusst gegen diesen Punkt entschieden. Drucker mit vergleichbarer Druckbettgröße und geschlossenem Gehäuse liegen bisher für mich außerhalb des Preisrahmens. Eventuell wird sich dies mit dem Creality Ender 6 ändern, wenn man einem neulich im Netz aufgetauchten Bild Glauben schenken darf.
Mein bisheriges Fazit
Der Creality Ender 5 Plus ist für mich und meine Ansprüche bisher absolut passend. Die bisherigen Drucke, ob Figuren oder funktionale Bauteile, resultierten für mich in nahezu perfekten Druckerzeugnissen. Sicher gibt es immer und überall etwas zu beanstanden oder zu verbessern. Auch lese ich vielfach im Netz, dass Bauteile wie der Druckkopf oder der Extruder von Ender 5 Plus-Besitzern umgehend ausgetauscht wurden. Hier steigt man schon in eine kleine Wissenschaft ein. Sicher ist auch an diesen Punkten etwas dran. Jedoch frage ich mich, wie weit man die Perfektionierung treiben möchte. An den finalen Druckerzeugnissen sind beim genauen betrachten natürlich die Schichten des Drucks zu erkennen. Dies ist für mich auch nicht mehr als logisch. Ich für meinen Teil kann allen Interessierten, die im 3D-Druck größtenteils ein Hobby sehen, den Ender 5 Plus nur empfehlen.
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