Die ganze Welt spricht und spielt momentan über Quizduell. Eine App für Smartphone und Tablett, die das Wissen des Einzelnen auf die Probe stellt, und ihn gegen andere Smartphone-Quizzer antreten lässt. Dabei ist der Ansatz von Quizduell so einfach wie genial. Die Spieler bekommen abwechselnd Fragen zu einem Wissensgebiet gestellt und müssen aus 4 Antworten wählen. Jede richtige Antwort bekommt einen Punkt. Das Wissensgebiet wird abwechselnd von den Spielern gewählt. Nach sechs Runden ist das Spiel zu Ende und der Spieler mit den meisten richtigen Antworten gewinnt die Runde.
Das System misst die Anzahl der richtigen Antworten und zeigt einem in einer kurzen Statistik prozentual an, wie häufig man in welchem Wissengebiet richtig geantwortet hat. Auch gibt es pro gewonnener Runde Punkte für das eigene Ranking. Eine verlorene Runde gibt minus Punkte. Die Top-50 Spieler eines Landes werden in der App im Highscore aufgeführt. Soweit nichts besonderes, ausser das man sagen kann, das das Spiel echt Spaß macht! 🙂 (Link zur App)
Bevor ich mit meiner kleinen Spinnere hier fortfahre möchte ich betonen das ich die Sammelleidenschaft der meisten IT-Unternehmen nicht befürworte! Sie bieten jedoch sehr interessante Ansätze, wie man vielleicht gleich merkt… 😉 Bringen wir einmal den Erfolg des Spiels Quizduell, und die eben berichteten Auswertungen mit dem momentan sehr trendigen Thema Datenschutz in Verbindung.
So gut wie alle großen Tech-Unternehmen sind daran interessiert Ihre User zu kennen. Drum stellt sich mir die Frage:
Wer kauft Quizduell zuerst? Facebook, Apple oder doch Google?
Spannend ist auch die Frage: Was passiert wenn Facebook oder Google dieses Spiel wirklich kaufen würden? Würden die Menschen dann auch aufhören Quizduell zu spielen weil Sie um Ihre Privatsphäre fürchten?
Für ein Unternehmen wie Facebook oder Google wäre ein solches Spiel und dessen zu erhebende Daten und Ergebnisse sicher auch von allerhöchstem Interesse. Denn hier kann man seine Spieler/User auf eine andere Art noch besser kennenlernen. In den Statistiken des Spiels wird einem eine Aufschlüsselung der besten Wissensgebiete dargelegt. Wie viel Prozent man hier richtig hatte soll den Spieler motivieren. Es wäre aber auch eine gute Motivation für Unternehmen dem Spieler thematisch passende Anzeigen und Angebote zu zeigen. Zudem: In der Freeware Version des Spiels Quizduell wird zwischen jeder Runde eine Werbeanzeige geschaltet. Das schreit doch regelrecht danach! Habe ich im Wissensgebiet „Technik“ alle Fragen über Apple richtig zeigt mir die kostenfreie App anschließend eine Anzeige von Apple-Produkten, oder eben doch der Konkurrenz? Jedenfalls kann man davon ausgehen das der Betrachter diese Anzeige wahrnimmt und registriert. Einem Musik-Enthusiasten, der alle Fragen in diesem Bereich richtig hatte wird dann der Amazon-Music-Shop nahegelegt. Die Wahrscheinlichkeit hier eine passende Platzierung zu erreichen ist immens! Aber wie würden die Menschen darauf reagieren? Jeder fühlt sich bestalkt und vermutet gar kriminelle Machenschaften. Doch ist das wirklich so? Will ein Unternehmen wirklich den einzelnen Nutzer digital ausziehen? Ich kann es mir eigentlich nur schwer vorstellen.
Stellt man sich mal vor das Millionen von Menschen eine Dienstleistung oder ein Programm benutzen, so wird es schwer zu behaupten das der Einzelne hier interessant ist. Ganz im Gegenteil. Für eine einzelne Person ist der Aufwand, den ein solches System bedarf, gar nicht relevant. Solch Dienste zählen auf die Masse ab, und jeder von uns fällt dabei, seiner Angaben und Eigenschaften entsprechend in ein Raster. Wer von uns es ist der in welches Raster fällt ist dem entsprechenden Unternehmen doch vielleicht vollkommen egal. Wichtig ist nur, das irgendeiner von denen später konsumiert!
Nimmt man mal einen Wochenmarkt. Hier stellt auch jeder, genauso wie im Netz seine Waren aus. Ich verkaufe Gemüse und beobachte die Besucher. Anhand des Aussehens der Menschen überlege ich mir, wer wohl ein potentieller Käufer meiner waren ist, und wen ich vielleicht mit einem gezielten Gespräch von meinen Waren überzeugen kann. Da kommt wohl die Dame, die einen Korb voller Früchte trägt eher in betracht als der korpulente Herr mit dem Cheeseburger in der Hand. Mag man meinen, ob es so ist weiss man nicht. Jedoch interessiert einen nicht der Name und die eigene, enge Persönlichkeit.
Von Amazon kennen wir seit Jahren ein derartiges Vorgehen. Wir suchen etwas im Amazon Shop und betrachten ein Produkt. Egal welche Seite wir danach im Netz besuchen. Treffen wir auf eine Amazon Anzeige, so begegnen wir auch ganz sicher wieder unserem letzten Suchergebnis, oder einem sehr artverwandtem Produkt. Ich persönlich finde solch Datenerhebung jetzt nicht unbedingt skandalös, jedoch auch nicht wahnsinnig schön!
So gut wie jedes Unternehmen bezieht heutzutage derlei Daten aus dem Internet. Und ich denke das das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Es wird die Basis der Werbung von morgen sein! Wer sich heutzutagen in der digitalen Welt bewegt hat zwangsläufig auch entsprechende Fußspuren und eine Identität. Wenn ich derart Dienste benutze, muss ich mich auch mit deren Vorgehen abfinden.
Was jedoch gar nicht geht ist… wenn ein Unternehmen diese Daten dann auch noch weiter verkauft um damit wiederum Geld zu machen. Hier kommen wir dann auch aus meiner Sicht dem „Skandal“ sehr nahe!