Seit jeher steht der Name Adobe für professionelle Bildbearbeitungs- und Kreativtools. Zu Anfang meiner Ausbildung mischten hier auch noch Firmen wie Macromedia und Quark mit. Quark gibt es heute immer noch, Macromedia wurde irgendwann von Adobe übernommen. Das amerikanische Unternehmen Adobe wurde zum Platzhirschen, an dem über einen gewissen Zeitraum quasi keiner vorbeikam. Klar gab es immer sogenannte „Alternativen“. Diese waren aber bisher aus unterschiedlichen Gründen nicht mit Adobe zu vergleichen.
Seit einigen Jahren mischt sich ein weiterer Player in den Markt der Grafiktools. Das britische Unternehmen Serif hat mit den Programmen Affinity Designer, Affinity Photo und Affinity Publisher eine, nach meiner Meinung echte Alternative zur bekannten Adobe Creative Cloud entwickelt. Während man bei Adobe monatlich für die Nutzung der Programme zahlt, werden die Programme von Affinity recht moderat einmalig bezahlt.
Affinity hat, im Gegensatz zu vielen anderen, den Sprung zu einer echten Alternative geschafft. Alle wichtigsten Funktionen der bekannten Adobe-Programme können auch mit Affinity-Programmen erledigt werden. Teils ist Affinity dem alt eingesessenen Konkurrenten sogar ein paar Schritte voraus. So ist es im DTP-Programm Affinity Publisher viel geschmeidiger Funktionen aus Affinity Photo oder Affinity Designer zu nutzen, als es mit Adobe möglich wäre. Es sind keine Zwischenspeicherschritte notwendig, und auch kein kompletter Wechsel des Programms.
Natürlich hat aber auch Adobe noch seine Vorteile und seine Daseinsberechtigung. So finde ich mich immer noch besser in Adobe Photoshop zurecht, als in Affinity Photo. Einige Funktionen sind hier gefühlt noch etwas komplizierter oder bringen nicht das gewünschte/gewohnte Ergebnis. Dies mag aber natürlich auch etwas an der eigenen Gewohnheit liegen.
Auch die Funktionen von Adobe Lightroom habe ich bei Affinity noch nicht überzeugend wahrnehmen können. Ebenso Adobe Bridge. Hier läge mein Wunsch für die nächsten Entwicklungsstufen.
Eines hat Affinity aber durchaus geschafft. Ich habe meine Lizenz der Adobe Creative Cloud seit einigen Wochen verkleinert. Es ist nur noch die Fotografenlizenz, welche Photoshop, Bridge und Lightroom enthält. Alle anderen Arbeiten nehme ich seit Erscheinen lieber in den Affinity Programmen vor, als beim alteingesessenen Konkurrenten.
Und wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft, und so ist es gut, dass Adobe mal wieder einen Konkurrenten bekommt, der sich anschickt auf Augenhöhe heranzukommen. Bleibt zu hoffen, dass Affinity den bestrittenen Weg weitergehen wird. Gerne wechsle ich dann auch mit den letzten beiden Programmen noch komplett zu Affinity.☺
Hallo Nicolas,
schöner Artikel ist sehr aufschlussreich, denkst du bald wird es noch weiter Affinity Programme geben, sodass man die Creative Cloud bald nicht mehr benötigt z. B. Affinity Video?
LG